Besondere Einsätze der vergangen Jahre:
Hochwasser im August 2002
Bericht zum Hochwasserkatastropheneinsatz im Bereich der Muldengebiete
Am 12.08.02 gingen im gesamten Erzgebirge schwere Regenfälle (teilweise über 300 l / m²) nieder. Infolge dieser Regenfälle drohten die Talsperren (für unseren Bereich Talsperre Lichtenberg) überzulaufen und mussten abgelassen werden. Dadurch schwoll die Mulde in kurzer Zeit schlagartig an.
Am 12.08.02 wurde bei uns um 14:24 Uhr Alarm ausgelöst.
Zum Einsatz kamen ein TLF 16, ein LF 16 und ein Kleinbus der Gemeinde als Einsatzleit- und Mannschaftstransportfahrzeug.
Nach ersten Kontrollfahrten wurde mit dem Befüllen und Verteilen von Sandsäcken begonnen. Weiterhin wurden durch Feuerwehrangehörige bei Schwerpunktobjekten Haustüren und Kellerfenster mit Sandsäcken verschlossen. Zudem wurden Sandsackbarrieren aufgebaut um übergelaufenes Wasser kontrolliert in die Kanalisation abzuleiten.
Gegen 17:30 Uhr änderte sich die Lage. Die Talsperre Lichtenberg musste derart viel Wasser aufnehmen, dass sie abgelassen werden musste. Durch die Leitstelle Freiberg wurde der Befehl gegeben, die Arbeiten mit den Sandsäcken abzubrechen und alle Kräfte auf die Evakuierung von Menschen in den gefährdeten Gebieten zu konzentrieren. In den betreffenden Gebieten wurden durch Feuerwehr und Polizei die Anwohner über die Lage informiert und aufgefordert die Gebäude zu verlassen.
Ab diesem Zeitpunkt wurden permanent Kontrollfahrten im Muldengebiet durchgeführt, um neue Gefahrensituationen rechtzeitig zu erkennen. Die nächste kritische Situation kam gegen 21:00 Uhr. Durch die Leitstelle Freiberg wurden wir informiert, dass die Talsperre Lichtenberg, trotz kontolliertem Ablassen von Wasser, überläuft. Daraufhin wurden die Evakuierungen der betroffenen Bevölkerung verstärkt. Diese Einsatzbedingungen zogen sich bis zum 13.08.02 vormittags hin. Nachdem die Regenfälle nachließen und dann gänzlich aufhörten war ca. gegen 11:00 Uhr der Höchststand der Mulde erreicht und das Wasser begann langsam wieder zu sinken. Gegen 12:30 Uhr wurde durch das Technische Hilfswerk mittels einem Boot und einem Kran an der Brücke nach Krummenhennersdorf angeschwemmte Gastanks geborgen. Die weitere Maßnahmen am 13.08.02 beschränkten sich auf Sicherungsmaßnahmen und Kontrollfahrten.
Da der Wasserstand der Mulde relativ schnell fiel, konnten bereits am 14.08.02 mit den Aufräumarbeiten und dem auspumpen von Kellern begonnen werden. Diese Arbeiten zogen sich bis zum Freitag abend, den 16.08.02 20:11 Uhr hin. Die Feuerwehr Freiberg wurde in dieser Einsatzphase ebenfalls angefordert, um aus Öltanks ausgelaufenes Heizöl abzupumpen.
Anzahl der Einsatzkräfte:
Montag, 12.08.02 24
Dienstag, 13.08.02 24
Mitwoch, 14.08.02 24
Donnerstag, 15.08.02 24
Freitag, 16.08.02 9
Folgende Fahrzeug kamen zum Einsatz:
Montag, 12.08.02:
TLF 16, LF 16, Kleinbus der Gemeinde als ELW und MTW
Dienstag, 13.08.02:
TLF 16, LF 16, Kleinbus der Gemeinde als ELW und MTW
Mitwoch, 14.08.02:
TLF 16, LF 16, Kleinbus der Gemeinde als ELW und MTW
Donnerstag, 15.08.02:
TLF 16, LF 16, Kleinbus der Gemeinde als ELW und MTW
Freitag, 16.08.02:
TLF 16, LF 16, Kleinbus der Gemeinde als ELW und MTW
Eingesetze Geräte:
Heckpumpe TLF 16
Heckpumpe LF 16
zwei Tragkraftspritzen TS 8
eine Lenzpumpe
zwei Süffelpumpen
ein Beleuchtungsgerät
Hebekissen
Radlader Fa. Heidrich / Ramm
Bagger Fa. Heidrich / Ramm
Durchgeführte Evakuierungen:
Isaak Nr. 8 a,
Muldental Nr. 5, Nr. 7, Nr. 9,
Freibr. Weg Nr. 2, Nr. 3
St. Lorenz Gegentrum
August-Bebel-Straße
durchgeführte Maßnahmen nach dem Sinken des Wasserstandes:
Hauptstraße:
auspumpen von Kellern, abpumpen von Wiese hinter dem Grundstücken um ein hineindrücken von Wasser in die Keller einzudämmen
Freiberger Weg:
auspumpen von Kellern, geraderücken von Öltanks mit Hebekissen, abpumpen von Heizöl (durch BF Freiberg),
ausräumen von Gebrauchsgegenständen
Geschw.-Scholl.-Str. – Schule:
Schacht neben Schule auspumpen um ein hineindrücken von Wasser in den Heizungskeller zu verhindern
Krummhennersd. Str.:
auspumpen der Werkstattgebäude
Krummhennersd. Str – Trafostation:
Herstellen Sandsackbarriere und auspumpen derselben
St. Lorenz Gegentr.:
auspumpen von Kellern, abpumpen einer Klärgrube
A.-Bebel-Straße:
Sandsackbarriere an Garage gebaut, um Wasser vom Grundstück abzuhalten
Hinweis zu diesen Informationen
Die hier veröffentlichten Informationen zu Einsätzen sind Beschrei-bungen und Erlebnisse von unseren Kameraden und nicht als Einsatz-bericht zu verstehen.
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